EXPO


Großartige Aufnahmen und deren Geschichten

Daniel Kordan

Russland

»Ich versuche, meinen Naturaufnahmen etwas Magisches zu verleihen, um den Betrachter zu inspirieren und zu verzaubern«, sagt Daniel. Das ist ihm hier definitiv gelungen: Die Mangrovenbäume, die Daniel am Walakiri Beach auf der indonesischen Insel Sumba fotografiert hat, scheinen miteinander zu tanzen. »Der Ort ist erstaunlich abgelegen. Touristen verirren sich kaum dorthin«, erzählt er. Die Bilder entstanden im Rahmen eines weltweiten Projekts über Bäume. »Bäume sind die Quelle des Lebens auf unserem Planeten und müssen geschützt werden. Fotos von Bäumen lösen bei mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit aus.« Den Aufnahmetag hatte Daniel minutiös geplant: »Solche Bilder sind nur an ein oder zwei Tagen im Monat möglich, wenn die Flut exakt zum Sonnenaufgang kommt. Daher musste ich alles lange im Voraus planen. Insgesamt hatte ich nur ungefähr 20 Minuten Zeit, um die Serie bei guten Flutbedingungen in den Kasten zu bekommen.« Daniel liebt die Schönheit und Fragilität des Walakiri Beach und hofft, dass es den Einheimischen bald gelingt, einen Nationalpark oder ein Naturschutzgebiet einzurichten.


Z 7, NIKKOR Z 14-24 mm 1:2,8, ISO 160, Blende 5,6, 15 s

lee pullen

Großbritannien

»Das erste Mal sah ich meine Tochter Juno durch den Sucher meiner Nikon Z 6«, sagt Lee, dessen fotografisches Spektrum von der Ultramakro- bis zur Astrofotografie reicht. »Ich hatte die Kamera neu bekommen und wollte damit die ersten Tage im Leben meiner Tochter dokumentieren. Als die Wehen kamen, packten wir unsere Taschen und fuhren ins Krankenhaus. Leider kam es bei der Geburt zu Komplikationen und es musste ein Notkaiserschnitt durchgeführt werden. Die Ärzte waren großartig und die Hebamme sagte, ich könnte Bilder von unserem Baby machen, wenn es nach der Geburt hochgehalten wird.« In diesem einzigartigen Moment musste die Z 6 performen. »Der elektronische Sucher war unglaublich gut«, sagt Lee. »Ich konnte alle Einstellungen extrem schnell vornehmen und die Ergebnisse sehen, ohne auf den Monitor gucken zu müssen. Dieses Foto wird wohl für immer das wichtigste in meinem Leben bleiben.«


Z 6, NIKKOR AF-S 24–70 mm 1:2,8 G ED

Ulrich schuster

Deutschland

Ulrich hat sich auf Sport- und Lifestyle-Aufnahmen spezialisiert. Den ersten Lockdown im März 2020 nutzte er, und auf seiner bisherigen Arbeit aufzubauen, bei der er Tageslicht mit eingefärbtem Blitzlicht kombiniert. So kam es zur Zusammenarbeit mit Nubian, einem Sportmodel aus Deutschland. »Die Models auf meinen Sportfotos sollen stark und motiviert wirken. Generell lege ich bei meiner Arbeit aber auch Wert darauf, dass alles gut durchgeplant ist – von der Pose über den Aufnahmewinkel bis zur Atmosphäre und Location«, erklärt er. Diese Aufnahme entstand im August während des zweiten Lockdowns in Berlin: »Die Herausforderung war, die Beine und die Bewegung des Models in Einklang mit den Linien der Kulisse zu bringen, um eine dynamische Wirkung zu erzielen. Für dieses Ergebnis brauchten wir ziemlich viele Anläufe.« Ulrich hat das vergangene Jahr für sich genutzt. »Ich hatte Zeit, über meinen Stil nachzudenken und mir zu überlegen, wohin die Reise gehen soll und welche Schritte dafür nötig sind. Außerdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die kreative Community in Berlin sehr offen für Projekte und Kollaborationen ist.«


Z 6, NIKKOR Z 24–70 mm 1:2,8 S, ISO 100, 1/1.600 s, Blende 4

nadia meli

Großbritannien

»Bei dieser Aufnahme stand ich etwas unter Zeitdruck, weil die Kundin im Anschluss noch einen Termin hatte. Deshalb musste ich für das Foto einen Moment der Ruhe erschaffen«, sagt Nadia über dieses Porträt. »Die Kundin, Priscilla, hatte für sich selbst und ihren Partner ein Shooting gebucht«, erzählt die Fotografin. »An dem Tag schien von draußen ein tolles, sanftes Licht durchs Fenster und erfüllte mein Studio. Ich liebe diese Aufnahme. Beim Betrachten empfinde ich Ruhe und Frieden – wie in dem Moment, bevor man ganz tief Luft holt, um Energie zu tanken und loszulegen.« Nadia wurde in Italien geboren und wuchs in Deutschland auf. Heute lebt sie in Brighton an der Südküste Englands und hat sich auf Porträtfotografie spezialisiert. »Ich bin ziemlich relaxt, was die Fotografie angeht«, sagt sie. »Was mich wirklich fasziniert, ist die Verbindung, die dabei entsteht – nicht nur zwischen Fotografin und Motiv, sondern auch zwischen Fotografin und Betrachter.«


Z 7, NIKKOR 58 mm 1:1,4 mit Bajonettadapter FTZ, ISO 160, 1/125 s, Blende 3,2

Ross hoddinott

Großbritannien

Ross war in den letzten Jahren mehrmals am Quiraing auf der schottischen Isle of Skye. Doch nie war ihm eine Aufnahme gelungen, auf der die Rauheit dieser außergewöhnlichen Landschaft so perfekt zur Geltung kam. Eines Morgens im November 2019 war es dann soweit: »Sechzig Sekunden lang vereinten sich die Elemente in einem herrlichen Spiel aus goldenem Licht und Schatten. Die meisten guten Landschaftsaufnahmen sind das Ergebnis von mehreren Besuchen, Beharrlichkeit und einer gehörigen Portion Glück«, gibt er zu. Der Quiraing ist ein Landstrich auf der Ostseite des Meall na Suiramach, des nördlichsten Gipfels der Halbinsel Trotternish, und aus Sicht von Ross »wohl einer der sagenhaftesten Ausblicke Großbritanniens«. Eine besondere Herausforderung für den Briten ist, dass er in Cornwall lebt – also am entgegengesetzten Ende des Landes: »Ich fahre zwei Tage bis nach Skye. Daher habe ich recht selten die Chance, solche Landschaftsbilder zu machen. Dank meiner früheren Reisen wusste ich jedoch genau, wo und welchen Ausschnitt ich fotografieren wollte. Am Tag, als dieses Bild entstand, brach ich noch vor Tagesanbruch auf, lief im Halbdunkel zu meinem Aussichtspunkt, stellte meine Z 7 auf und wartete auf den Sonnenaufgang. Etwa eine Minute lang flutete und formte das magische Licht die Landschaft. Ich habe nur ein paar Aufnahmen gemacht, doch es sind genau diese vergänglichen Momente, für die wir Landschaftsfotografen leben.«


Z 7, Z NIKKOR 24-70 mm 1:4 S, ISO 64, 1/5 s, Blende 11

stian norum herlofsen

Norwegen

»Als ich diese zwei Bären sah, wusste ich sofort, dass das eine großartige Aufnahme werden konnte«, sagt Stian. Er schätzt, dass das Bärenjunge auf diesem einmaligen Foto erst ein paar Monate alt war. Die Aufnahme entstand in der finnischen Wildnis nahe der finnisch-russischen Grenze. Wahrscheinlich blickte die Bärenmutter durch die kleinen Büsche, weil sie gehört hatte, dass sich ihnen etwas nähert. Stian möchte mit seiner Fotografie die magischen, geheimnisvollen und rauen Facetten von Natur und Tierwelt einfangen. Dafür ist er in den letzten Jahren jedes Jahr für ein oder zwei Wochen nach Finnland gereist. »Ich möchte die großen Raubtiere der nordischen Länder fotografieren. Der Bär ist nur eines davon. Manchmal begegne ich auch Wölfen.« 2020 war für Stian besonders herausfordernd: »Mein Vater starb im Sommer 2020. Das war sehr schwierig für mich und ist es noch immer. Meine Leidenschaft für die Fotografie ist so etwas wie eine Therapie. Gerade als Naturfotograf halte ich mich ja meistens im Wald oder in den Bergen auf. Die Fotografie gibt mir Kraft.« Und Stian hat noch einen letzten, sehr wichtigen Rat für alle: »Man muss Mutter Natur immer respektieren, besonders wenn sie 400 Kilogramm wiegt und Junge hat.«


Z 7, AF-S NIKKOR 70–200 mm 1:2,8 VR II mit Adapter, ISO 800, 1/800 s, Blende 5

Emil Boczek

Großbritannien

Der Bristoler Zoo gehört wohl nicht zu den offensichtlichen Hochzeitslocations, ist bei Hochzeitspaaren jedoch erstaunlich beliebt. Auch Oli und George gaben sich dort im Juni 2019 das Jawort. Eine brillante Aufnahme mit Konfetti zu machen, ist eine echte Herausforderung. Zum Glück konnte Hochzeitsfotograf Emil für diesen Schnappschuss auf die hohe Bildrate der Nikon Z 7 zurückgreifen. Diese spontane, fröhliche Szene ist typisch für seine Arbeit. »Als Hochzeitsfotograf arbeite ich rein dokumentarisch. Das heißt, ich fange ausschließlich ungestellte, natürliche Momente ein«, sagt er. »Ich weigere mich, in den schönsten Tag im Leben meiner Kunden einzugreifen.« Emil ist polnisch-kanadischer Herkunft, lebt jedoch seit 2007 in den englischen West Midlands. Von der Wedding Photojournalist Association (WPJA) wurde er zu den besten britischen Dokumentar-Hochzeitsfotografen gekürt. Wenn Emil sich an den Moment dieser Aufnahme erinnert, empfindet er Glück: »Es ist so schön, zwei Menschen zu sehen, die sich wirklich lieben und einfach nur glücklich sind«. Das kommt auf seiner Aufnahme perfekt zur Geltung.


Z 6, AF-S NIKKOR 35 mm 1,8G, ISO 560, 1/320 s, Blende 2,5 Z 6, AF-S Nikkor 35 mm 1,8G, ISO560, 1/320 s, Blende 2,5

the kitcheners

Großbritannien

»Diese Aufnahme entstand spät nachmittags unter bewölktem Himmel. Ich konnte spüren, dass das Wetter umschwenkte«, erinnert sich Dylan Kitchener, der gemeinsam mit seiner Ehefrau das schottische Fotografie-Duo The Kitcheners bildet. »Wenn ich an diesen Augenblick zurückdenke, sehe ich, wie der Farn im Wind wiegt, und rieche die Luft kurz vor einem heftigen Regenschauer.« Das Bild entstand im Tal Fairy Glen auf der wunderschönen zerklüfteten Isle of Skye unmittelbar nach der Trauung. »Ich sah die atemberaubende Kulisse des Fairy Glen und bat die Braut, von der Kamera weg durch den Farn zu laufen«, erzählt Dylan. Diese cineastische Aufnahme in den Kasten zu bekommen, war nicht einfach, denn die Isle of Skye ist ein beliebtes Touristenziel. »Auf Skye ist das ganze Jahr über viel los«, berichtet Dylan. »Die größte Herausforderung besteht häufig darin, ein Foto ohne Touristen im Hintergrund zu machen. Meistens lohnt es sich, ein oder zwei Minuten zu warten, bis die Szene frei ist.«


D750, Nikkor AF-S Nikkor 50 mm 1:1,4G, ISO 100, 1/640 s, Blende 2

felix inden

Deutschland

Diese Herausforderung kennen wohl viele Landschaftsfotografen: Wie schafft man es, dass die Ausrüstung und man selbst sicher bleiben, während man versucht, das tosende Meer aus nächster Nähe perfekt in Szene zu setzen? Zum Glück konnte Felix diese Schwierigkeit umschiffen, als er seine atemberaubende Aufnahme von der Dünung am Tungeneset auf Senja mit der Felsformation Okshornan im Hintergrund machte. Senja ist Norwegens zweitgrößte Insel und befindet sich weit nördlich des Polarkreises. »Der Wasserstand bei Sonnenuntergang war perfekt«, sagt er. »Das Wasser wurde vom Schneesturm an die Küste gedrückt. Die stürmische Atmosphäre sorgte für ein dramatisches Licht, das perfekt zur scharf zerklüfteten Bergkulisse passt.« Für Felix ist die Landschaftsfotografie eine »Form der Meditation«. Vor der Corona-Pandemie entstanden die meisten seiner Aufnahmen in Skandinavien, auf den Färöer und in Patagonien. »Ich versuche, das Auge des Betrachters durch die Bildkomposition zu führen. Dabei möchte ich eine emotionale Reaktion hervorrufen.« Das ist ihm mit dieser Aufnahme definitiv gelungen.


Z 7, AF-S 14-24 mm 1:2,8G ED mit Adapter FTZ, ISO 64, 1 s, Blende 11

Rosita Lipari und Michele Lo giudice

Italien

Rosita beschreibt ihre Arbeit als die »konstante Suche nach dem perfekten Moment«. Die preisgekrönte Hochzeitsfotografin arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann auf Sizilien und weltweit. Diese Aufnahme entstand auf einer Hochzeit in Masseria in der süditalienischen Region Apulien. »Das Getting Ready der Braut ist einer der intensivsten und emotionalsten Momente des Tages«, sagt Rosita. »Es ist der Augenblick, in dem du dir bewusst wirst, dass du gleich heiraten wirst.« Rosita weiß genau, wie wichtig das Vertrauen zwischen Fotografin und Brautpaar ist: »Eine Hochzeitsaufnahme ist mehr als ein Foto – es ist eine Geschichte. In dem Raum, in dem diese Aufnahme entstand, gab es keine Fenster, nur ein Oberlicht. Die dezenten Töne der Umgebung passten perfekt zum Brautkleid, während die bunten Kleider der Brautjungfern Farbe in die Szene brachten. Licht, Farbe und ein bedeutungsvoller Moment sind häufig die besten Zutaten für das perfekte Foto.«


D810, AF-S 28 mm 1,4E ED, ISO 2.800, 1/400 s, Blende 2,5